Resonanz von Teilnehmenden der Selbsthilfegruppe
Kontakt
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Ich bin in der Gruppe weil ich mich mit dem Thema Adoption auseinandersetzten möchte und weil ich lernen möchte Anzuerkennen und Anzunehmen, dass ich adoptiert bin. In der letzten Runde bin ich bei dem Thema Identität hängen geblieben. Dies kam schon des Öfteren, vor allem von Personen, die aus anderen Kulturen kommen und immer wieder die Frage kommt, wohin gehöre ich?
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Ich besuche die Gruppe
... weil es tröstlich, hilfreich und befreiend ist, mit dem schwierigen Thema Adoption nicht mehr allein zu sein.
... weil ich hier sehe, wie andere mit ihrem Adoptiertsein umgehen und ich so viel Wertvolles für mich daraus lerne.
... weil ich mich hier endlich verstanden fühle.
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Warum ich in die Selbsthilfegruppe komme:
Ich habe den Fakt, dass ich adoptiert bin, lange Jahre zur Seite gewischt als nicht relevant und mich bemüht zu zeigen, dass ich "ganz normal" bin und es keinen Unterschied zwischen mir und Nicht-Adoptierten gibt. Durch die Selbsthilfegruppe habe ich ein Zugehörigkeitsgefühl zu anderen Adoptierten gefunden, weil ich durchaus gemerkt habe, dass es Gemeinsamkeiten, Überschneidungen in Erfahrungen und Effekten auf die Persönlichkeits- und Verhaltensentwicklung gibt. Außerdem habe ich durch den Austausch eine neue Selbstakzeptanz und einen neuen Zugang zu meiner Geschichte gefunden: Es ist vollkommen in Ordnung, dass das Adoptiertsein etwas mit mir macht und teilweise zu Unterschieden zwischen mir und Nicht-Adoptierten führt. Meine Geschichte ist deshalb nicht schlechter oder besser und ich selbst bin es auch nicht. Abgesehen davon ist die Selbsthilfegruppe ein Raum für Schmerz, den wir alle auf unsere eigenen Weisen teilen, und der oftmals keinen Platz im Alltag oder bei Nicht-Adoptierten findet.
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Ich komme gern in die Gruppe, weil ich hier -Vertrauen haben können- fühle.
Es fühlt sich für mich richtig an. und .... Ich bin neugierig, was es "heute" wieder zu dem Thema zu besprechen gibt. Und ich nehme unglaublich viel mit aus dem, was die anderen so beitragen. Ich fühle mich verstanden und aufgehoben.
P.S . die letzte Sitzung fand ich super spannend und erfrischend, ich hatte den Eindruck, wir waren alle sehr gut im Gespräch miteinander
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Die Gruppe hilft mir auf meinem Weg zu mehr Gelassenheit, zu mehr „Verstehen“, wer ich bin und warum ich so bin wie ich bin. Ich komme nach jedem Termin mit Ideen, Inspiration und einem Glücksgefühl nach Hause - auch wenn die Themen keine leichte Kost sind oder sogar den Finger tief in die Wunde legen… Das Wertvollste für mich: ich bin nicht alleine mit meinem „Schicksal“, und es gibt super Strategien das Beste aus der Situation und sich selbst herauszuholen.
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Für mich ist die Gruppe zu einer großen Bereicherung geworden, weil ich zum ersten Mal Menschen begegne, die meinen schmerzvollen Start ins Leben und manche daraus erwachsene Folge aus eigener Erfahrung nachempfinden können. Dieses gemeinschaftliche Mitgefühl schafft eine starke Verbindung, schützt und trägt mich und jeden einzelnen aus der Gruppe.
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Mehr WIR-Gefühl, Mehr Halt, mehr Tiefe, mehr Sicherheit
Seit ich die Selbsthilfegruppe besuche, fühle ich mich mit meinen (seelischen) Schmerzen weniger allein. Die zeitliche Begrenzung der Treffen, die Regelmässigkeit und der feste Ort beruhigen „mein inneres Kind“, so dass es weniger meinen Alltag „stört“. Denn es weiss nun besser, wann und wo es sprechen darf und gehört wird. Durch Zuhören, kann ich auch etwas zurück geben an die anderen. Da sein. Zeit geben. Austausch ohne Geld, dem ich oft misstraue. Natürlich lerne ich auch immer wieder etwas von den anderen.
Z.B. mehr Mut zur Abgrenzung. Nein sagen lernen.
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Manche von uns Adoptierten haben ganz liebevolle und einfühlsame Eltern gehabt und obwohl unsere Kindheit superschön und harmonisch war, kommt es uns im Leben manchmal vor, als ob uns etwas fehlt oder wir nirgendwo richtig hingehören.
In der Gruppe hat mal jemand gesagt, sie fühle sich wie ein Schwarzfahrer - ich glaube, das trifft es ganz gut.
Dieses Gefühl werden einige von uns auch nie wirklich los, aber die gute Nachricht ist, es tut gut, wenn wir in der Gruppe darüber reden und uns austauschen. Und genau das tun wir in der Selbsthilfegruppe.
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Ich komme gerne in die Gruppe, da ich Menschen treffen möchte, denen es so geht wie mir. Deren Wurzeln vielleicht weniger eindeutig sind, aber die sich auf die Suche begeben (haben). Ich finde es spannend, die Geschichten der Teilnehmenden zu hören und Unterschiede oder Gemeinsamkeiten festzustellen. Die Gruppe hilft mir auch, weiter am Ball bei der Beschäftigung mit meiner eigenen Adoption zu bleiben.
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Die Sehnsucht nach der Klärung der eigenen Herkunft und dafür Unterstützung zu finden, die Hoffnung, auf offene Ohren und Verständnis für das eigene Wirrwarr in Kopf & Herz zu stoßen, einfach sein zu dürfen - der Austausch in einer Selbsthilfegruppe kann dies vielleicht nicht zu 100% erfüllen, aber er kann eine mutmachende Begleitung sein auf dem Weg zum Erkennen der eigenen Identität.
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Manchmal denke ich, dass es sehr mühsam ist, uns unsere Geschichten zu erzählen, zu reden und darüber nachzudenken, was wir fühlen und was uns passiert ist. Dann wünsche ich mir einen Therapeuten, der sowas sagt wie: „ja, da müsst ihr dahin oder dorthin kucken“ oder „es funktioniert so oder so“.
Aber dann wäre da auch eine Stufe zwischen professioneller Hilfe und uns, die wir mit all unseren Fragen und Suchen und dem Wirrwarr der Gefühle dasitzen. Und ich habe so eine Ahnung, dass es gerade gut ist, wenn wir das selbst herausfinden, was uns fehlt und warum wir Probleme haben. Wie mein Yogalehrer mal gesagt hat: „Heilung kommt immer nur von innen.“